Karoline Gellauer – Die Reservefrau

Karoline Gellauer – Die Reservefrau

rezensiert von Nicole am 13.01.2018
– Rezensionsexemplar –

Titel: Die Reservefrau
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Karoline Gellauer
Genre: Roman
Verlag: Independently published
Seitenanzahl: 91
Erscheinungsdatum:
ISBN-10: 1973131579
ISBN-13: 978-1973131571
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Egal, ob 17 oder 70, was das Herz begehrt, wird der Verstand wohl nie begreifen.

Mit 17 verliebt sich Bärbel in Ihren Biologielehrer Bernd. Sie beginnen eine Affäre. Die dauert ein Schuljahr und endet schmerzhaft für Bärbel. Nach 40 langen Jahren begegnen sie sich erneut beim Klassentreffen. Bald sind die alten Gefühle wieder da; genauso verwirrend, so intensiv, so gefährlich. Allerdings sind ihre Motive unterschiedlich. Als Bärbel das erkennen muss, eskaliert die Situation…

Die meisten werden sie kennen, die Magie der ERSTEN Liebe …

… sie überwältigt nicht nur dein Herz, sondern blendet oft auch deinen Verstand und das über viele Jahre hinweg.

Genau diese Gefühlssituation beschreibt die Autorin hier ganz wunderbar anhand von Bärbel und Bernd.
Die beiden lernen sich in jungen Jahren kennen und verlieben sich. Leider nimmt ihre Liebe kein schönes Ende und jeder geht seiner Wege und führt sein eigenes, neues und vollkommenes Leben.

Nach 40 Jahren laufen sie sich immer mal wieder über den Weg und Bärbel merkt, dass ihre alten Gefühle nie gänzlich abgeklungen sind, schließlich hat nie eine Aussprache zwischen den beiden statt gefunden und Bernd hat noch immer einen Platz in ihrem Herzen …

Die Autorin hat hierfür eine interessante Erzählweise gewählt.
Die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben, gibt aber dennoch die Sichtweise von Bärbel wieder, so dass wir uns zwar als stille, nüchterne Beobachter fühlen, aber dennoch sämtliche Gefühlslagen von Bärbel hautnah miterleben und mitfühlen.
Besagte Gefühlslagen und das Leben von Bärbel werden hier eher nüchtern wider gegeben und man muss sich selber in die Situation hinein fühlen, was mir aber nicht schwer gefallen ist, weil ich alles sehr authentisch fand.

Hinzu kommt noch ein wenig Wortwitz und ein „erwachsener Flair“, schließlich sind Bärbel und Bernd am Ende des Buches beide über 70, was es für mich zu KEINEM Buch für Jugendliche macht.

„Die Reservefrau“ ist ein absolutes Gefühlsbuch über die Macht der ersten Verliebtheit, die keine zeitliche Grenze kennt und schon gar keine Altersbegrenzung.

Herz und Verstand spielen verrückt, unausgesprochene Worte und Herzflattern geben dem Verstand Raum für unangebrachte und verwirrende Gedanken.
Aber was ist schon unangebracht, wenn das Herz seine Sehnsucht nach einer unerfüllten, nie wirklich gelebten Liebe stillen will?

Ich konnte mich sehr gut in diesen Kurzroman rein fühlen und Bärbels Situation absolut nachempfinden, was sicher auch daran liegt, dass ich selber kein Teenager mehr bin und die „Macht der Liebe“ bereits kennen gelernt habe.

Das Ende war mir ein wenig zu abrupt und hin und wieder ging es mir ein wenig zu flott mit den Zeitwechseln und Erzählungen, aber für ein Buch mit gerade mal 91 Seiten hat die Autorin das Leben und die Gefühlssituation von Bärbel sehr gut und vor allem sehr authentisch umgesetzt.

Wer sich auf eine kurze, intensive und vor allem authentische Lebens-Reise mit Bärbel begeben möchte, die den Mann ihrer ersten Verliebtheit trotz erfülltem Leben nicht überwinden konnte, der sollte dieses Büchlein unbedingt lesen!
Es erwartet euch eine leicht dramatische Geschichte über die Macht der Liebe, die den Verstand mehr als verwirrt.

☼ eure Nicole ☼

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